30.8.2023

Schahina Gambir reiste mit Jürgen Trittin nach Indien

Schahina Gambir, Berichterstatterin der Grünen Bundestagsfraktion für Südasien, besuchte mit Jürgen Trittin, Sprecher für Außenpolitik der Fraktion, Indien.

Im Rahmen der sechstägigen Reise nach Neu Delhi und Bangalore führten die beiden Außenpolitiker*innen Gespräche mit Politiker*innen von Regierungs- und Oppositionsparteien sowie Vertreter*innen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Zentrale Themen waren die deutsch-indische Zusammenarbeit, insbesondere im Hinblick auf Energie, Klima und Fachkräftemigration sowie die Lage der Demokratie und Menschenrechte in Indien. Auch der in der kommenden Woche stattfindende G20-Gipfel war Thema der Reise.

In Neu Delhi trafen Gambir und Trittin Regierungs- und Oppositionspolitiker*innen. Premierminister Modi steht seit 2014 an der Regierungsspitze. Seitdem konnte Indien – insbesondere bei der Armutsbekämpfung – viele Ziele erreichen. Die Regierung steht jedoch dafür in der Kritik, dass ihre hindunationalistische Politik zulasten religiöser Minderheiten geht. Zudem gab es bei der Pressefreiheit zuletzt Rückschritte. Hierzu erklärt Gambir: „In Gesprächen mit Vertreter*innen von Zivilgesellschaft und Religionsgemeinschaften wurde deutlich, wie stark der Raum für eine kritische Zivilgesellschaft schrumpft. Diese besorgniserregenden Entwicklungen habe ich bei meinen Gesprächen mit Politiker*innen klar angesprochen.“

In Delhi besuchten die beiden Abgeordneten das Goethe-Institut. Gambir sagte hierzu: „Im Goethe Institut wurde uns berichtet, dass die Nachfrage an Deutschkursen riesig ist. Viele der Kursteilnehmenden wollen sich auf einen Studienaufenthalt oder eine Arbeitsstelle in Deutschland vorbereiten. Das zeigt, wie wichtig das im Dezember verabschiedete Migrations- und Mobilitätsabkommen zwischen Deutschland und Indien ist. Das Abkommen ist ein Win-Win, da in Deutschland Fachkräftemangel besteht, während viele junge Inder*innen nach ihrer Ausbildung keinen Job in ihrem Gebiet finden.“

In Delhi trafen die beiden Abgeordneten sich zudem mit entwicklungspolitischen Organisationen und tauschten sich mit Vertreter*innen von Think Tanks zur indischen Außenpolitik aus. Bei einem Gespräch mit dem EU-Botschafter in Indien und Bhutan, Ugo Astuto, wurde die EU-Indien Partnerschaft thematisiert.

Die zweite Station der Delegationsreise war Bangalore, das als „Silicon Valley Indiens“ gilt. Hier besuchten die Abgeordneten unter anderem Bosch India, wo ihnen ein neu entwickelter Lkw mit Wasserstoffeinspritzung vorgestellt wurde. Gambir erklärt hierzu: „Indien ist zentral bei der Bekämpfung des Klimawandels: Das Land hat zwar geringe Pro-Kopf-Emissionen, durch seine Position als bevölkerungsreichster Staat der Welt ist die Einhaltung der Klimaziele jedoch nur mit Indien machbar. Hier ist die nachhaltige Mobilität ein wichtiger Baustein.“

Indien ist ein wichtiger Partner Deutschlands. Die beiden Länder arbeiten in Themenfeldern wie der Außenpolitik, Klima- und Energie oder Migration eng zusammen und sind auch wirtschaftlich eng verknüpft. Gambir führt dazu aus: „Gerade unter Freunden ist es jedoch wichtig, kritische Themen anzusprechen und problematische Entwicklungen klar zu benennen. Die Eindrücke von meiner Reise nehme ich mit, um mich weiter für eine enge Partnerschaft einzusetzen und diese gleichzeitig kritisch zu begleiten.“