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18.6.2025

Bundesweiter Preis gegen Rassismus für Mindener Frauengruppe – Abgeordnete besuchen Caritas-Projekt

Mit großer Anerkennung besuchten die Bundestagsabgeordnete Schahina Gambir und der Landtagsabgeordnete Benjamin Rauer am Freitag die internationale Frauengruppe der Caritas Minden, die kürzlich den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gewonnen hat.

Die Frauengruppe, in der sich seit 2005 rund 20 Frauen aus 13 Nationen engagieren, wurde für ihr Projekt „Frauen, die Mut machen“ ausgezeichnet. Mit kreativen Methoden wie biografischem Theater und Malen thematisieren die Frauen ihre Fluchtgeschichten, setzen ein Zeichen gegen Alltagsrassismus und stärken sich gegenseitig.
„Dieser Preis ist nicht nur eine Würdigung, sondern auch ein Auftrag für uns alle, die Stimmen dieser Frauen ernst zu nehmen und ihr Engagement zu unterstützen“, betonte Schahina Gambir nach dem Gespräch. „Diese Frauen sind beeindruckende Multiplikatorinnen, die nicht nur ihre eigenen Geschichten teilen, sondern in ihren Communities Hoffnung, Mut und Zusammenhalt stärken. Sie zeigen, wie wichtig konkrete Integrationsarbeit vor Ort ist – gerade jetzt, wo rassistische Stimmen wieder lauter werden.“

Leiterin Magdalena Stoentcheva berichtete, wie der Preis der Gruppe neuen Auftrieb gibt: „Mit unseren Theateraufführungen erreichen wir viele Menschen, die von unseren Erfahrungen sonst nie hören würden. Wir schaffen Begegnungsräume, kommen miteinander ins Gespräch und lernen uns besser kennen. Gleichzeitig merken wir, dass unsere Arbeit wahrgenommen wird. Nun möchten wir noch mehr Frauen erreichen und weiterhin Brücken bauen.“

Ein zentraler Grund für die Auszeichnung der Frauengruppe ist ihre kreative Auseinandersetzung mit Alltagsrassismus und Sexismus. Seit 2019 bringt die Gruppe eigene Theaterstücke auf die Bühne, die Themen wie Rollenbilder, Bildungs- und Berufschancen, soziale Nachhaltigkeit und Teilhabe behandeln.
Es sei wichtig, sich bewusst zu machen, dass Rassismus und Sexismus tief in der Gesellschaft verwurzelt seien. „Nur wenn wir bereit sind, unsere eigenen Denkmuster zu hinterfragen, kann Veränderung gelingen“, so Stoentcheva. Auch Caritas-Vorstand Susanne Leimbach unterstrich die Bedeutung familiärer und sozialer Kontakte im Abbau von Vorurteilen: „Begegnung schafft Verständnis – und Theater ist dafür ein starkes Mittel.“

Sorge bereitet den Frauen wie auch den Abgeordneten die unsichere Zukunft der Integrations- und Migrationsdienste. Die Finanzierung sei zunehmend gefährdet – mit unklaren Folgen für Gruppenangebote wie diese, die aktiv den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft fördern. Schahina Gambir versprach, sich im Innenausschuss weiter für die Stärkung des bundesgeförderten Programms „Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte“ (MBE) einzusetzen.

Der Katholische Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus wird von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken vergeben. Aus 78 Bewerbungen belegte die Frauengruppe Minden den ersten Platz.